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Wie Corona die Welt verändert

Vor einigen Wochen habe ich bereits meinen Kollegen versichert, dass dieser Virus die Welt, das Leben nachhaltig verändern wird und man merkt es von heute auf morgen.

Jede Pest wurde zu einem Wegbereiter der Neuzeit.

Auch Corona verursacht aktuell Nebenwirkungen, die auf einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft hindeuten: Die Wirtschaft wird per Schleudersitz in die digitale Zukunft befördert.

Und das ist auch wichtig. Vieles wurde in unserem Land regelrecht verschlafen jetzt müssen Projekte noch schneller, intensiver umgesetzt werden wie zum Beispiel der Glasfaserausbau.

Wir haben bereits vorletzte Woche in einer Videokonferenz mit einem schwedischen Kunden, der aufgrund von Corona seinen Besuch vor Ort abgesagt hatte, gemerkt dass die Netze sehr stark überlastet sind. Letzten Donnerstag hatte es schon etwas besser funktioniert wenn man darauf achtet, die Dateigröße der Präsentationen zu reduzieren, keine Videos zu zeigen, die Inhalte auf das Wesentliche reduziert.

Home Office

Corona zwingt viele Unternehmen und Institutionen jetzt dazu Innovation und die Digitalisierung voranzutreiben. Arbeiten im Homeoffice wird selbst dort zur Pflicht, wo es noch vor wenigen Wochen verboten war.

Ein kleines Virus hat jetzt geschafft, was eine Vielzahl von Changemanagement-Programmen nicht erreicht haben: Corona macht innerhalb weniger Tage das möglich, was vorher unvorstellbar war. 

Die erstaunliche Erkenntnis: Alles das, was Bedenkenträger bis vor wenigen Wochen noch mit „Geht nicht!“ abgestempelt haben, geht auf einmal doch.

Digitalisierung nutzen

Letzten Mittwoch habe ich auf dem Weg zur Arbeit einen Konditor getroffen der mir sein Leid geklagt hatte, dass er jetzt sein Cafe schließen müsse und er nicht weiss wie es weitergeht.

Ich sagte ihm nur dass er die Zeit nutzen solle sein Geschäftsmodell zu überdenken, zu digitalisieren, seine Website zu aktualisieren und zum Bsp. auf Bestellung per whatsapp umstellen soll, da das Abholen von Bestellungen oder auch das Liefern nach wie vor möglich sei. 

Ostern steht doch vor der Tür!

Er bedankte sich für meinen Tipp und ich prüfte die Website zwei Tage später und siehe da, mit ganz einfachen Mittel wie Content steht ein ganz neues Geschäftsmodell zur Verfügung.

Bei einigen wenigen Restaurants erkannt man Kreativität und Umdenken bereits sehr schnell, viele andere tun sich hier noch sehr schwer obwohl es viele Beispiele gibt bei denen man abgucken kann (meine Devise: copy & paste und etwas besser machen). Diese Lösungen werden den bisherigen Umsatz nun nicht gleich ersetzen aber der Einbruch wird zumindest etwas abgemildert.

Digitalisierung an Schulen

Schon während meiner Schulzeit hatte ich immer beklagt dass zu wenig, eigentlich gar nichts getan wird was IT anging, Computerräume waren Mangelware. Auch in Sachen Digitalisierung wurde in den letzten Jahren an den Schulen leider zu wenig gemacht. Und die Schüler von heute sind unsere Spezialisten von morgen, eigentlich. Diese Versäumnisse rächen sich nun in der Corona-Krise.

E-Learning, Tablets und Notebooks für Unterricht und Hausaufgaben – eigentlich sollte der Digitalpakt Lehrer, Schüler und Schulen auf den neuesten Stand der Technik und der didaktischen Möglichkeiten bringen. Aber so recht vorangekommen ist die Digitalisierung hier nicht, wie jetzt schmerzhaft klar wird. Darüber hinaus suchen wir, die deutsche Wirtschaft händeringend nach IT Experten für Themen wie IT-Sicherheit, IT Datenschutz, Programmierung etc.

Mit dieser Basis werden wir die fehlenden Experten nicht im eigenen Land ausbilden können.

Globalisierung

ist sehr wichtig und ich bin ganz klar ein Befürworter der Globalisierung, allerdings haben wir Menschen diese, mit unserer übertriebenen Nachfrage nach diversen Produkten in den letzten Jahren deutlich überspannt und das merkt man jetzt in der Coronakrise. 

Zentrale Kategorien wie Arzneimittel, Schutzkleidung werden für die Versorgung der kranken Menschen fast in allen Ländern, nicht nur in Deutschland knapp, da diese ein bis zwei Cent günstiger, zum Bsp. in China produziert werden. Genauso bei Lebensmittel. Ich brauche keine Erdbeeren im Winter aus Marokko, Ägypten, Israel, Neuseeland, Mexiko oder Spanien. Hier findet jetzt hoffentlich ein nachhaltiges Umdenken statt.

Meine Kräuter kommen überwiegend aus dem eigenen Haasenstall-Garten. Mutter sprach sogar in den letzten zwei Jahren, dass sie gerne ein oder zwei Hühner im Garten halten möchte um täglich ein bis zwei Frühstückseier zu bekommen. Habe ich Ihr natürlich ausgeredet. Die Idee war gar nicht so verkehrt, wissen wir jetzt in der Krise.

Auch unsere Umwelt wird davon profitieren da der Flugverkehr abnehmen wird wenn man wieder mit dem Auto in den Urlaub fährt oder der Bahn. In Wuhan hat der Stillstand die Luft nachweislich deutlich verbessert.

Besinnung auf das Wesentliche

In den letzten Jahren hat sich das leben so schnell verändert, der aktuelle Tag hat sich schneller gedreht wie der vorherige, kaum Zeit zum Durchatmen.

Das ist jetzt anders. Das Leben wird auf Null gedreht, man hat wieder Zeit sein Umfeld zu geniessen und das merke ich morgens beim Aufstehen und freue mich über die Spatzen im garten die sich ein wildes Wettfliegen liefern obwohl ich mitten drin stehe. Das ist toll und tut gut.